Filmplakat zu "Das letzte Einhorn"
Filmplakat zu "Das letzte Einhorn"

Ich erinnere mich lebhaft, wie ich Anfang der 80er Jahre diesen Film zum ersten Mal im Fernsehen angeschaut habe. Die Geschichte ist magisch, herzzerreißend und tiefgründig. 

Die Stelle, wo der schüchterne Prinz zum Helden wird, treibt mich auch heute noch zu Tränen 😭, genauso wie das Ende des Films. Seitdem finde ich, dass es der schönste Zeichentrickfilm ist, den ich jemals gesehen habe (und das waren eine Menge).

Ich habe erst viel später herausgefunden, dass die Geschichte auf dem wunderbaren Buch von Peter S. Beagle aus dem Jahr 1968 basiert. Nachdem ich es inzwischen gelesen habe, kann ich sagen, dass es teilweise wortgetreu im Film umgesetzt wurde. Nur einige nicht so wichtige Nebenstränge wurden weggelassen. 

2005 wurde von Peter S. Beagle übrigens im The Magazine of Fantasy and Science Fiction eine Fortsetzung mit dem Titel Two Hearts (Zwei Herzen) veröffentlicht.

Man kann jetzt sagen, dass sich ein 40 Jahre alter Trickfilm nicht mehr so gut anschauen lässt, weil wir heute perfekte Animationen, detaillierte Grafiken und schnelle Bildwechsel gewohnt sind und erwarten. Meiner Meinung nach ist es aber gerade der bilderbuchhafte, zarte und schlichte Charme dieses Films, der ihn so besonders und berührend macht. Es bleibt mehr Raum für innere Bilder und Emotionen.

1983 war der Film auch für den Saturn Award nominiert, verlor aber gegen Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH (genauso wie Tron).

In der englischen Originalversion wurden namhafte Schauspieler:innen für die Stimmen engagiert: Jeff Bridges (Prince Lir), Mia Farrow (Unicorn/Lady Amalthea), Angela Lansbury (Mommy Fortuna), Alan Arkin (Schmendrick), Christopher Lee (King Haggard), Rene Auberjonois (The Skull) ... um nur einige zu nennen. Diese vermitteln die Dramatik und Emotionalität der Handlung auf lebendige und fesselnde Weise.

Die musikalische Untermalung von Jimmy Webb durch die Rockband America und das London Symphony Orchestra bringen das Gesamtkunstwerk aus Story, Animation, Stimmen und Soundtrack zur Vollendung. Mit dieser Meinung bin ich wohl nicht alleine, wenn man sich die Kommentare zum Soundtrack durchliest 😉

Es ist alles irgendwie auf eine gute Art kitschig - die Art, die einen mitten ins Herz trifft.

Jules Bass und Arthur Rankin Jr. waren das Regieteam, unterstützt durch das japanische Animations-Studio Topcraft, aus dem später Studio Ghibli hervorging (das glaube ich bekannteste Anime-Studio weltweit, deren Filme man sich alle gut anschauen kann).

 
Wer keinen Streamingdienst oder eine DVD kaufen will kann bis Weihnachten warten. Da wird der Film jedes Jahr irgendwo im TV gespielt.